China lernt in zunehmendem Maße, die ‚tit for tat‘ Strategie anzuwenden. Früher nannte man es ‚Auge um Auge, Zahn um Zahn‘.
Es begann eigentlich schon mit den Antworten der Chinesen auf die ‚US-Jahresberichte zur Frage der Menscherechte in China‘ durch ‚Jahresberichte zur Lage der Menschenrechte in den USA‚ , in denen sie sich fast ausschließlich auf internationale Quellen stützten. Es ist zwar so, dass die ‚westlichen Monopolmedien‘ (die sich von Washington bis Tokyo erstrecken) die US-Kritik millionenfach verbreiten, aber zur chinesischen Kritik kein Wort verlieren. Dafür werden diese Berichte umso eifriger in der Welt gelesen, die wir die Dritte nennen, wo aber die überwältigende Mehrheit der Menschheit lebt. China hat allzu lange eine Engelsgeduld bewiesen, wofür es hinreichend Gründe gab. Es scheint, dass diese Ära jetzt zu Ende geht.
Quelle: Ein Artikel von Global Times, „Ryukyu issue offers leverage to China“, erschienen am 10. Mai 2013 – übersetzt von Einar Schlereth von einarschlereth.blogspot.de
Ryukyu bietet China ein Druckmittel
In einem beiläufigen Artikel veröffentlichte die ‚Peoples Daily‘ einen Artikel, der die Überdenkung der ungelösten historischen Frage der Ryukyu-Inseln, deren größte Okinawa ist, forderte.
Der Artikel hat einen starken Protest von Japan hervorgerufen, in dem Premierminister Shinzo Abe sagte, dass „Japan seine Position der Welt kundtun müsse“, indem es die „unangemessene Forderung“ Chinas zurückweise. Das US-Außenministerium äußerte Unterstützung für Japans Souveränität über Okinawa.
Japans Überreaktion über den Vorschlag von zwei chinesischen Wissenschaftlern in den staatlichen Medien spiegelt einen Mangel an Überzeugung. 1971 haben die USA einseitig die Kontrolle über die Ryukyu-Inseln an Tokyo übergeben. Es hat immer eine legale Basis dafür gegeben, diesen illegalen Akt herauszufordern.
Die Ryukyu-Inseln, im Unterschied zu den Diaoyu Inseln, waren kein chinesisches Territorium. Sie waren ein unabhängiges Königreich, das Tribut an China zahlte. Es ist nicht so, dass China die Ryukyu-Inseln „zurückhaben“ will, aber es kann ihren gegenwärtigen Status negieren.
Wenn Japan letztlich den Antagonismus zu China wählt, dann kann Beijing erwägen, seine gegenwärtige Haltung zu ändern, und die Ryukyu-Inseln-Frage als ungelöstes historisches Problem überdenken.
Die Ryukyu-Inseln-Frage kann durch drei Schritte neu aufgeworfen werden.
Als erstes eine öffentliche Diskussion eröffnen und Studien zur Ryukyu-Frage, was die Erlaubnis zur Gründung von Forschungseinrichtungen umfassen sollte. Behörden sollten nicht direkt an diesen Aktivitäten teilnehmen, sollten sich ihnen aber auch nicht widersetzen.
Als zweites, angesichts von Japans Haltung gegenüber China, liegt es an Beijing zu entscheiden, wann man die Ryukyu-Frage aufs internationale Tapet bringt. Das kann, wenn notwendig, als starke Karte ausgespielt werden.
Schließlich, wenn Japan versucht, der Pionier bei der Sabotage von Chinas Aufstieg zu sein, kann China praktisch werden und Kräfte auf Okinawa begünstigen, die eine Wiederherstellung der Unabhängigkeit der Ryukyu-Inselkette fordern. Wenn Japan sich an die USA bindet und Chinas Zukunft zu bedrohen versucht, sollte China die Intergrität des Landes bedrohen. Das ist ein faires Spiel.
Japan ist der aktivste Provokateur in Chinas internationalem strategischen Umfeld. Freundliche Beziehungen zu Japan können nur verwirklicht werden durch Chinas Toleranz. Japan muss gezwungen werden, seine Rolle als politischer Pirat aufzugeben und seine endlosen Störungen und Konfrontationen zu stoppen. China und Japan werden im 21. Jahrhundert eine langfristige Rivalität erleben. Jedoch ist die Zeit auf Seiten Chinas, das in der regionalen Dynamik inmitten seines Aufstiegs den Frieden suchte.
China braucht nicht zu fürchten, dass das Aufwerfen der Ryukyu-Frage äußeren Kräften einen Vorwand liefert, in China Seperatismus anzuheizen. So lange keine bedeutenden ökonomischen und sozialen Rückschläge in diesem Land eintreten, wird der Separatismus weiterhin abnehmen.
Links zum Thema:
Bericht: China prüft territorialen Anspruch auf Okinawa – Laut einem Bericht in Chinas staatlicher Volkszeitung wird derzeit ein möglicher territorialer Anspruch Chinas auf Okinawa geprüft. Okinawa ist der größte US-Militärstützpunkt in Japan und gilt für das US-Militär als “unsinkbarer Flugzeugträger”. hier weiter bei gegenfrage.com
Der nächste kalte Krieg – Der ausgewiesene China-Experte und Bestsellerautor über den drohenden Mehrfrontenkrieg§Die Welt steht vor einem Zweiten Kalten Krieg: die neue Supermacht China gegen die alte, schwächelnde Supermacht USA mit ihren krisengeschüttelten Verbündeten in Europa und Japan. Der Konflikt wird auf allen denkbaren Feldern ausgefochten: Wirtschaft, Währung, Technologie, Kapitalmacht, Rohstoffe, Umwelt, Militär und nicht zuletzt über ideologische Fragen. hier weiter
USA vs. China: Der vermeintliche Kampf um die Menschenrechte – Inhaltlich unveränderte Neuauflage. Amerika war der erste Staat, der die Menschenrechte 1789 in seiner Verfassung festgeschrieben hat. Wie kein anderer Staat führen die Vereinigten Staaten auch heute immer wieder die Menschenrechte als Grund dafür an, sich in die Angelegenheiten anderer Staaten einzumischen, sogar um kriegerisch tätig zu werden. USA vs. China beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit die amerikanische Idee der Menschenrechte in der US-Außenpolitik ihren Platz findet, sobald sie mit augenscheinlichen strategischen Interessen kollidiert. hier weiter
2 Comments
Woahlta Bäcka
Muhahahaha…..“Jahresberichte zur Lage der Menschenrechte in den USA“
Genau so geht es!! Einsame Spitze!!!
Fast kabarettreif die Chinesen.
Senatssekretär FREISTAAT DANZIG
Hat dies auf Der FREISTAAT DANZIG rebloggt.