„Bildung“ und „Ausbildung“ sind nicht dasselbe!
Wie oft hören wir von „Bildungswesen“, „Bildungspolitik“ oder auch „Weiterbildung“ – obwohl all dies mit „Bildung“ gar wenig zu tun hat.
Verwendet werden die genannten Konzepte ausschließlich im Sinne von „Ausbildung“. Deren Ziel und Zweck ist es, Menschen zur Erfüllung einer beruflichen Aufgabe zu befähigen. Bildung hingegen führt zu Wissen und Verständnis, zur Fähigkeit, Zusammenhänge zu erkennen, zu einem umfassenden Weltbild. Bildung bringt eigenständiges Denken mit sich, genau jene Fähigkeit, die in totalitären Systemen höchst unerwünscht ist.
Stellen Sie sich einen Menschen vor, der hunderte Vorlesungen an philosophischen Fakultäten besucht, hunderte Bücher nicht nur gelesen, sondern studiert hat, der über Jahrzehnte an Lebenserfahrung verfügt und darüber hinaus auch über einen weit überdurchschnittlichen IQ. Wäre es angebracht, ihn als gebildet zu bezeichnen? Zweifellos. Welche Möglichkeiten stünden so einem Menschen nun offen, wenn er sich, den gesellschaftlichen Erwartungen entsprechend, um einen Job umsieht? Welche „Bildungsstufe“ würde ihm das Arbeitsamt zuerkennen? Was dort zählt, ist nicht Bildung, sondern Ausbildung.
Die deutsche Sprache wird oft und gerne als die „Sprache der Philosophie“ bezeichnet, was an der, im Vergleich zu einigen anderen europäischen Sprachen, wesentlich umfassenderen Begriffsvielfalt liegt. Nehmen wir ein Wörterbuch zur Hand, so finden sich für den englischen Begriff „Education“ folgende Übersetzungen: Ausbildung, Bildung, Erziehung, Aufklärung, Schuldbildung, Schulung und noch einiges mehr. Zweifellos verfügen die genannten Begriffe über Gemeinsamkeiten, unterliegen einer Wechselwirkung, werden alle zusammen eingesetzt, um Menschen im Laufe ihrer Lebensjahre zu dem zu formen, was sie sind. Spricht der Engländer von einer „educated person“, dann kann dies auf gute Erziehung, gute Ausbildung oder auf Bildung verweisen – drei grundverschiedene Konzepte.
Die hervorragende Managementtrainerin Vera F. Birkenbihl, die leider im Dezember 2011 verstorben ist, präsentierte in einem ihrer Vorträge ein anschauliches Beispiel. Grundsätzlich behandelte sie darin das Thema „Meme“, jene uns „eingepflanzten“ geistigen „Viren“, die über unser Denken und unser Weltbild bestimmen. Den neugeborenen Menschen bezeichnete sie als „Potential“, das seine Fähigkeiten entfalten könnte, um zu einem „Homo sapiens“ in höchster Vollendung zu werden. Könnte! Doch zwischen Potential und Endresultat liegt etwas, das von außen gesteuert wird und ein bestimmtes Ziel verfolgt, nämlich jenes, diesen Menschen zu dem werden zu lassen, was die nähere Umgebung von ihm erwartet. Dieser Prozess heißt „Erziehung“.
Dieser Vorgang umfasst drei Hauptpunkte:
- Den jungen Menschen mit den Gepflogenheiten und Umgangsformen innerhalb der Gemeinschaft vertraut zu machen.
- Ihn für eine bestimmte Funktion innerhalb dieser Gemeinschaft auszubilden.
- Ihm Wissenswertes nahezubringen, um dadurch seine eigenen Interessen und seinen Forschungsdrang zu wecken.
Gehen wir nun von der verbreiteten Annahme aus, dass der allgemeine Bildungsstand der Bevölkerung heute höher liegt als in vergangenen Epochen, in welchen der drei genannten Punkte fällt diese Steigerung? Zeichnen sich jüngere Zeitgenossen mehrheitlich durch höfliche Umgangsformen und nobles Verhalten aus? Sind sie von Wissensdrang erfüllt, verschlingen sie in ihrer Freizeit intelligente Sachbücher zu den unterschiedlichsten Themen? Nutzen sie die schier unerschöpfliche Informationsquelle des Internet, um nach außergewöhnlichen Entdeckungen zu suchen? Haben umfassende Erziehung und die Verfügbarkeit dieser Informationsvielfalt zu verbreiteter Objektivität und eigenständigem kritischen Denken geführt?
Ich würde eher behaupten, der Wirtschaft stehen heute bloß besser ausgebildete Arbeitskräfte zur Verfügung. In vielen Fällen handelt es sich dabei um spezifische Ausbildung, die sich nur in einem ganz engen Rahmen einsetzen lässt. Ob es lebensbereichernd ist, etwa über die Kenntnisse eines Bilanzbuchhalters zu verfügen, lasse ich dahingestellt.
Handelt es sich bei einem Juristen, der zwar dazu fähig ist, in kürzester Zeit alle möglichen höchstgerichtlichen Entscheidungen auszugraben, der den Begriff Quantenphysik aber bloß vom Hörensagen kennt, um einen gebildeten Menschen? Ist ein Chirurg gebildet, der von Goethes Werken vielleicht gerade den Zauberlehrling kennt? Ein Bankfachmann, der Peter Paul Rubens für einen holländischen Fußballstar hält? Natürlich kann kein Mensch mit allen Wissensgebieten vertraut sein. Doch spezialisiertes Wissen, das sich ausschließlich auf einen bestimmten Berufsbereich bezieht, fällt mit Sicherheit nicht unter den Begriff Bildung.
Wer, außer dem Betroffenen selbst, könnte daran interessiert sein, Bildung zu fördern? Wenn ein Soldat in der Armee dient, wird von ihm erwartet, dass er sich des Abends mit den kulturellen Gepflogenheiten des möglichen Feindeslandes befasst? Was ist für die Stadtväter von Wolfsburg von Bedeutung? Eine Bevölkerung, die Literatur über ägyptische Pyramiden verschlingt, die mit Platos „Festmahl“ vertraut ist, die den Einfluss der Mondzyklen auf das menschliche Verhalten erforscht – oder doch eher die nächste Generation von Arbeitern in den VW-Werken?
Die Wirtschaft braucht keine gebildeten oder Wissens-hungrigen Menschen. Sie braucht fleißige Arbeiter und begeisterte Konsumenten. Braucht der Staat ein gebildetes Volk? Keineswegs. Der braucht gehorsame Steuerzahler. Leiht sich der wissbegierige Bürger seine Bücher gar noch in Bibliotheken aus, fällt dieser Staat sogar noch um die Mehrwertsteuer um. Gebildete Menschen sind somit Volksschädlinge, die weder der Wirtschaft noch dem Steuereintreiber dienlich sind.
Und wem bringen wir, als Bürger, mehr Respekt entgegen? Dem Onkel oder dem Großvater, der in zurückgezogener Bescheidenheit lebt, dafür aber auf alle Fragen, die wir ihm stellen, eine Antwort weiß? Oder doch eher dem, der aufgrund seines beruflichen Erfolges über ein ansehnliches Einkommen verfügt, der durch den äußeren Anschein glänzt?
Vermutlich war es zu keiner Zeit und in keiner Zivilisation anders. Wirkliche Bildung war immer einer elitären Schicht vorbehalten. Der Unterschied zu früher mag aber vielleicht darin liegen, dass dies den Menschen von einst vielleicht bewusst war. Heute glaubt so mancher, alles Notwendige zu wissen, weil er doch täglich die Nachrichten im Fernsehen verfolgt.
Es gibt aber noch einen wesentlich größeren Unterschied: Der Zugang zu Informationen, auf denen Wissen beruht, erforderte im Altertum oft weite Reisen. Zwischen der Erfindung des Buchdrucks und der tatsächlichen Verbreitung von Büchern liegen Jahrhunderte. Doch heute stehen, wie anfangs bereits erwähnt, unendlich viele Information wirklich jedermann zur Verfügung. Es bedarf lediglich eines gewissen Interesses. Es bedarf des Bewusstseins, dass Wissen auch dann wertvoll ist, wenn es sich weder beruflich umsetzen lässt noch zu Ansehen führt.
Die Zeit mag für die meisten Menschen beschränkt sein. Wird doch erst einmal erwartet, seine Ausbildung, zusammen mit der Zeit, der Wirtschaft zur Verfügung zu stellen. Doch ob die restlichen Stunden damit verbracht werden, sich von seichter Unterhaltung berieseln zu lassen, sich an Einkaufsbummeln zu erfreuen – oder vielleicht doch interessante Dokumentationen zu verfolgen und die dazupassenden Bücher zu studieren, diese Entscheidung bleibt dem Einzelnen überlassen. Schade, dass sie so selten in der Art ausfällt, wie es von einem Homo sapiens sapiensis zu erwarten wäre.
Quelle: theintelligence.de
Vera F. Birkenbihl – Viren des Geistes
Schönes Wochenende allen Lesern und viel Spaß beim Vortrag von Vera, sagt Maria Lourdes!
[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=XY60DBP4UQk]
Vera F. Birkenbihl studierte in den USA Psychologie und Journalismus. Die Tochter des Trainers und Unternehmensberaters Michael Birkenbihl (1921-1993) entwickelte seit 1969 Lerntechniken auf Basis der Hirnforschung. 1970 hielt sie erste Vorträge und Seminare in den USA und war seit ihrer Rückkehr nach Europa 1972 als freie Trainerin und Autorin tätig. Sie lebte zuletzt in Osterholz-Scharmbeck. Am 3. Dezember 2011 starb sie im Alter von 65 Jahren an einer Lungenembolie.
Vor anderen Vorträge zu halten und Rede und Antwort stehen zu müssen, ist für viele eine Qual. Die Rhetorikexpertin Vera F. Birkenbihl liefert, was man braucht, um selbstbewusst reden zu können: zahlreiche Tipps, gezielte Informationen und ab-wechslungsreiche Trainingsaufgaben führen Sie Schritt für Schritt zu rhetorischer Freiheit, Sicherheit und Routine. Besonders praktisch ist das A-Z-Register zum gezielten und schnellen Nachschlagen: So sind die Antworten auf die wichtigsten Fragen zur Rhetorik immer sofort greifbar. Rhetorik
20 Comments
cashca
Ein wunderbarer Artikel und ebenso hervorragende Kommentare.
Danke euch allen, es war schön ,mal wieder sowas zu lesen.
Was heute so allgemein über Bildung sprich Ausbildung zu hören ist, das ist sowas von ernüchternd.
Deshalb ist es besonders wertvoll, dass jemand darüber so gut und ausführlich schreibt.
Hans-im-Glück
Zum Thema die Empfehlung: alle Vorträge von Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer auf youtube, ebenso wie die von Dr. Gerald Hüther – sehr aufschlußreich! Beide sind Hirnforscher, und kommen zu interessanten Schußfolgerungen…
uwe
Ja, Spitzer ist auch Musiker.
mahnred
Herzlichen Dank , liebe Maria und allen Schreibern hier !!!
-Warum gibt es eigentlich keine (praktische) „Nächsten-Liebe-Schulung“ im Religions-Unterricht ?!?
– Würde das Psychopaten ausgrenzen ?
hans
ich hoffe es ist klar, dass die gehirn wäsche schon im kindergarten beginnt!
mahnred
Ja.
und mit jedem Konkurrenz-Gedanken wird dieser Gift-Schnitt vertieft.
Bigrock
Super Beitrag. Ich habe mich letztens unteranderem gefragt was die angebliche Aus- Bildung eigentlich nützt, wenn in der Freizeit sowieso die Massenmedien die eigentlichen Gedankenformer sind? An der Schule wird gelernt (ausgebildet) und in der Freizeit wird vergessen und umgeformt.
Larry Summers
Zitat: „Bildung hingegen führt zu Wissen und Verständnis, zur Fähigkeit, Zusammenhänge zu erkennen, zu einem umfassenden Weltbild.“
Eine richtige und weittragende Erkenntnis. Aber gerade weil dem so ist, haben sich böse Buben in fast allen Wissensbereichen daran gemacht, Wissen zu verfälschen. Falsches Wissen führt zwangsläufig auch zu einem schiefen Weltbild. Gerade deshalb ist die Fähigkeit, logisch zu schlußfolgern, mindestens genauso wichtig wie Bildung. Informationen, deren Wahrheitsgehalt man zunächst nicht kennt, sind daher stets zu hinterfragen und auf logische Übereinstimmung und Plausibilität mit als gesichert und unstrittig geltenden Fakten hin zu überprüfen. Ein mühsames Unterfangen. In einer Zeit, in der die Lüge regiert aber der einzige Weg, um auf den Weg der Erkenntnis zu gelangen.
mahnred
DANKE ! 😉
Es geht mE auch gar nicht darum, einen „Haufen“ an irgendeinem Wissen an-zu-häufen.
😉
Ist mein *Wissens-Berg*
auch klein wie ein Stein,
nur FEST sollte er sein 😉 !
„Gerade deshalb ist die Fähigkeit, logisch zu schlußfolgern“
– aus EIGENEM Erkennen und eigener gesunder Wert-Schätzung-
mE sehr SEHR wichtig.
Ich bin
auf dem WEG zu einem *ICH BIN*.
Der Weg
zu einer eigenen(-artigen) Erkenntnis ist weder leicht noch seicht,
schon gar nicht so all-an-gepriesen bequem und an-genehm.
Der Weg
kostet Zeit und Mühe.
Manchmal verträgt seine Antwort
keinen Lärm.
Er würde das genauere Hin-Hören
zerr-stören.
Aber jeder Stein auf diesem Weg birgt ein Geheimnis
und eine lebendige „Weiter“-Erkenntnis.
Auf diesem Weg
trägt jedes Stück Holz
voll geheimem Stolz
(s)einen besonderen Klang
Daseins-lang
aber mit seinem Vergehen
wird auch sein Klang-Bild verwehen.
und doch ist jede Knospe in ihm schon
tiefer als in seiner Wurzel an-gelegt
bis sich ein Wachsen-Wollen in ihr regt.
Gläserne Scherben
will keiner gern erben
Jeder Scherben-Splitter
nach einem Meinungs-Gewitter
enthält einen stabilen Rest
mit/an dem sich weiter-bauen läßt 😉 .
Unter-Wegs
Wie habe ich jeden dieser Steine gehaßt
haben sie nicht in meine Vor-Stellung gepaßt
aber,
wenn sich mein Fuß an einem Stein stößt
und meine Schmerz-Grenze entblößt
hilft er mir doch
all meine Auf-Merksamkeit
in kürzester Zeit
zur Ur-Sache hin zu lenken
mit einem scharfen „WARUM ?“-Denken.
😉
mit herzlichem Dank !
Ps.:
Meine Buch-Empfehlung dazu:
„Schöpfer der Träume“
von Bruce Wilkinson
haunebu7
Reblogged this on Haunebu7's Blog .
Dirk3500
DANKE für diesen hervorragenden Beitrag und die guten Kommentare.
Vera F. Birkenbiehl war eine exellente Trainerin und sehr weitsichtige, intuitive Frau, die auch im Bereich des
Fremdsprachenlernens großen Breschen geschlagen hat.
Wolf
Hallo,
ein passendes Lied dazu von Reinhard Mey „Sei wachsam“. 😉
Viele Grüße
Bobby Sands
Bildung ist gut , Verbildung ist schlecht, leider werden die deutschen Kinder heute verbildet.
Welches dieser Kinder hat noch das Allgemeinwissen das Weistum ihrer Großväter ?
Auch gab es früher nicht, das jede Woche jemand von Jugendlichen tot getreten wird.
Hängt das mit dem induzierten Irresein zusammen oder sind die jungen von Hause aus verblödet ?
Warum wird jetzt in Schweden und den USA der Hausunterricht abgeschafft, sollen denn alle Kinder auf öffentlichen Schulen gehen müssen, um dort eine Gehirnwäsche zu bekommen ?
http://www.focus.de/panorama/welt/ueberfall-am-hauptbahnhof-muenchen-jugendliche-quaelen-koch-mit-heissem-buegeleisen_aid_880976.html
http://www.focus.de/panorama/welt/brutaler-angriff-in-koeln-schlaeger-verletzt-urenkel-von-adenauer-schwer-am-kopf_aid_881001.html
http://www.bild.de/regional/bremen/gewalt/frau-vor-bahnhof-fast-zu-tode-getreten-27635154.bild.html
Wanderer
In einerm Land wo Kinder ohne die Weisheit der Väter aufwachsen, können auch Großväter nichts mehr vermitteln. Diese Tür wurde schon vor Jahren zugeschlagen – Stichwort alleinerziehende Mütter. Die Statistiken darüber sind bar jeder Realität. Ob Kinder von Hause aus verblödet sind lässt sich schwer abschätzen. Es kommt auf die Faktoren an. Gesichert scheint jedoch zumindest, dass der Nährboden daheim gelegt wird und das Kind im sozialen Umfeld gedeiht.
Anzumerken wäre hier noch die Tatsache, dass Eltern das Erziehungsrecht seitens des Staates quasi genommen wurde. Gab es anno dazumal noch die körperliche Züchtigung in Verbindung mit dem Ziel, den Ausreißer zur Einsicht für begangene Untaten zu verhelfen, gibt es heute nur schieres Entsetzen darüber, allein einen Gedanken daran zu verschwenden. Andererseits gibt es auch heute noch Prügel, jedoch mit dem Unterschied, dass die Eltern völlig neben sich stehen da sie nicht begreifen, dass Kinder sich in ihrem Umfeld ebenso behaupten müssen, wie sie selbst – schließlich machen es die anderen ja auch so.
Bei einem Ausländeranteil von 98% in der Schule hat es der kleine Blodschopf fürwahr nicht leicht und wer schon einmal die Brutalität von Kindern auf dem Schulhof life miterlebt hat, wird dies nur bestätigen können. Es ist der große Mischmasch, der Kultureintopf, bedingt durch Superstar, iPhone- Mode- und ich bin besser als du Zwang, der die kulturelle Entwicklung unserer Kinder stört.
Den Bundesgierigen ist es egal, ob aus unseren Kindern Steuerzahler werden. Das Geld kommt aus dem Automaten und wenn nicht genug da ist, wird welches nachgedruckt. Wen interessieren denn noch Schulden oder Zinsen? Das System ist eh am Zerfall, also schöpfen wir nochmal richtig aus den Vollen. Das ist doch die Devise! Unsere Kinder lernen nimm dir was du brauchst, egal auf wessen Kosten. Bekommst du etwas nicht freiwillig, dann hole es dir mit Gewalt. Lüge und betrüge und sei besser darin als die Anderen. Tritt den Schwächeren und buckel vor dem Stärkeren.
Es gibt einen sehr feinen Unterschied zwischen Lernen und Bilden. Lernen ist eine aufgezwungene Handlung, Bildung dagegen ist ein Zustand. Ausbildung ist die erweiterte Form der Bildung, indem sich das schon Gebildete in einem größeren Rahmen weiter ausbilden kann. Ein Schüler lernt die Zahl PI als Zahlenfolge ohne Ende. Er muss sich nur 3-4 Nachkommastellen merken. Ein ausgebildetes mathematisches Verständnis erlaubt dagegen, die Philosophie hinter PI zu verstehen. Unsere Kulturgrößen aus längst vergangenen Zeiten haben diesen Unterschied verstanden und wir zehren heute noch davon.
Die Frage ist nur, wie lange noch?
Kuschi2000
Super Zusammenfassung, danke!
Reiner Dung
Ich habe ein Bild zu Bildung gehauen.
Wichtig ist auch ein gesundes RechtsEmpfinden.
http://bilddung.wordpress.com/2012/12/14/gerechtigkeit-steht-uber-dem-gesetz/bildung-in-totalitaren-systemen-unerwunscht/
schaut euch mal das Video von Heidemarie Mund über den
JustizSkandal an.
siriusnetwork
Diese Frau ist so super!!!
Schaut mal hier – auch noch Infos zur MEME:
http://siriusnetwork.wordpress.com/2011/12/17/thoth-zum-verstandnis-der-meme/
siriusnetwork
Reblogged this on S I R I U S N E T W O R K.
Kuschi2000
Danke Maria das du dieses wichtige Thema Bildung aufgreifst. Es ist mir ein Anliegen
auf unsere Kinder zu verweisen. Von der Geburt bis zu ca. 6. Lebensjahr sind unsere Kinder regelrechte Turbolerner. Wenn man bedenkt das sie in dieser kurzen Zeit Laufen, Sprechen, Beobachten, Fühlen, Schmecken…….gelernt haben. Wer mit einem Kleinkind mal Memory gespielt hat weiß das es ein ebenbürtiger Gegner ist. Sobald die Kinder in die Schule „müssen“ verlangsamt sich das Lernen bis hin zum Stillstand. Woran liegt das? Die Antwort fand ich, da war ich schon Ende 50.
Die Schule treibt unseren kleinen Mitmenschen das komplexe Denken aus. Während ein Kleinkind noch in Bildern denkt, denkt es als größeres fast nur noch mit der linken Gehinhälfte, also der rational-logischen. Während die rechte, sozial-kreative Hirnhälfte verkümmert. Das geschieht durch die Schule, die ein komplexes Geschichts,-Sozial, Biologisches Betrachten nicht zu läßt. Anstatt die Kuh als ein Tier im komplexen Universalen-Sozialen zu betrachten, mußten ich und meine Kinder die Exkremente untersuchen.
Anstatt Kriege auf Gemeinsamkeiten und geschichtlich Hintergründe zu untersuchen, mussten wir uns Jahreszahlen und Namen merken. Im Musikunterricht wird nicht musiziert, im Religionsunterricht kein Glaube vermittelt, im Kunstunterricht nicht schöpferich gearbeitet wegen dem Zeitdruck.
Lernen vermitteln bedeutet, komplexe Zusammenhänge anschaulich zu vermitteln und dabei Rücksicht auf die Eigenart unserer Kinder zu nehmen. Auch das Bauchgefühl ist dabei unentberhlich. Als ich die Schule verließ wußte ich, daß der Mensch sich nicht mehr als 7 Dinge merken kann. Heute kann ich mir 560 Zahlen nach dem Komma 3,14 merken, es hätten auch 2000Zahlen sein können, wenn ich nicht die Lust verloren hätte.
Fazit: Als Kind war ich ein aufgeweckter, als ich die Schule verließ war ich eine Dumpfbacke. Danke ihr Lakaien der Gehirnwäsche-Schule!!!
kurspa
ein Staat braucht das schon die bildung – die brd garantiert nicht