Prof. Dr. David L. Hoggan: Die Ursachen und Urheber des 2. Weltkriegs
Ursachen 2. Weltkrieg: Vorgeschichte WK2
Wie ist der 2 Weltkrieg entstanden?
Was ist im Zweiten Weltkrieg passiert?
Wann wurde der 2 Weltkrieg zum Weltkrieg?
Eine spannende Artikel-Serie, die nicht nur jenen zu empfehlen ist die ihr Schulbuch-Geschichtswissen schon immer in Zweifel zogen, sondern gerade denen, die die Ereignisse, die zum 2. Weltkrieg führten, bisher unkritisch aufnahmen ohne sie zu hinterfragen.
Sie werden viele Parallelen zu den Aktionen, gerade der angelsächsischen Staaten USA und Großbritannien, aber auch Frankreichs erkennen, die auch heute noch darum bemüht sind, anderen Völkern, ohne von diesen in irgendeiner Form bedroht worden zu sein, ihre Sicht der Dinge aufzuzwingen, wenn nötig mit kriegerischer Gewalt.
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DER ERZWUNGENE KRIEG
Die Ursachen und Urheber des 2. Weltkriegs
Prof. Dr. David L. Hoggan
EINLEITUNG und Erstes Kapitel
DER NEUE POLNISCHE STAAT
Die geschichtswissenschaftliche Untersuchung von Kriegsursachen setzt die Revision zahlreicher, zur Zeit der militärischen Auseinandersetzungen vertretener landläufiger Auffassungen voraus. Mit zunehmendem Abstand von den Ereignissen wird es von selbst leichter, alle entscheidenden Vorgänge in der ihnen eigenen Perspektive zu sehen.
Die Veröffentlichung von vielen Hunderten von Memoiren und Tausenden von Dokumenten wirft neues Licht auf das Geschehen der Vergangenheit. Die sachlichen Analysen zahlreicher Forscher sind eine unschätzbare Hilfe für die Erschließung der Dokumente. Unter Einsichtigen nimmt die übereinstimmende Beurteilung der wichtigsten geschichtlichen Ereignisse ständig zu und der erbitterte Meinungsstreit, der zur Zeit der aufregenden Ereignisse die Gemüter beherrschte, beginnt sich langsam zu legen.
Allerdings wird nur derjenige sachlich und gerecht über geschichtliche Vorgänge zu urteilen vermögen, der aufgeschlossen genug ist, das, was tatsächlich geschehen ist, auch als Tatsache anzuerkennen, anstatt an einer vorgefassten Meinung festzuhalten. Es dient keineswegs der Völkerverständigung, wenn man den Krieg auf dem Papier fortsetzt, nachdem die Geschütze ihr Feuer eingestellt haben. Vielmehr liegt es im Interesse aller Völker, zu erfahren, was sich in der Vergangenheit tatsächlich ereignet hat. Nur aus einer sachlichen Stellungnahme zur Vergangenheit kann schließlich eine kluge und sinnvolle Zukunftsplanung erwachsen. Was sollte es auch für einen Nutzen haben, die Geschichte der heutigen Menschheit mit Lügen und Legenden zu verschleiern!
Lindley Fraser erhielt während des 2. Weltkrieges von der englischen Regierung den Auftrag, eine Propagandaschrift über die Ursachen des europäischen Krieges von 1939 zu verfassen. Sein Buch „Deutschland zwischen zwei Kriegen“ (Germany between two Wars, London 1945) wurde ganz offen als Bestandteil der englischen Kriegsanstrengungen gegen Deutschland bezeichnet. Es hatte die Aufgabe, die englische Kampfmoral zu heben, die englischen Beamten auf ihre Besatzungsaufgabe im Nachkriegsdeutschland vorzubereiten und das von der Besatzungsmacht beherrschte deutsche Volk durch ein Schuldbekentnis gefügig zu machen. Fraser betonte die vollständige Unschuld Englands und Polens im Jahre 1939 und bestand auf der Alleinschuld Deutschlands. Angesichts des spärlichen Materials, das ihm seinerzeit zur Verfügung stand, war sein Buch eine außerordentliche propagandistische Leistung.
Zielsetzung und Auswirkung dieser Schrift sind auf den ersten Blick klar erkennbar. Nicht so leicht läßt sich die Absicht erkennen, von der das erste Kapitel im Bande des „Überblickes über die englische Außenpolitik„ (Survey of international Affairs 1939-1946, London 1958) beherrscht ist. Es hat den berühmtesten unter den neueren britischen Historikern, Arnold J. Toynbee, zum Verfasser.
Das Werk erschien dreizehn Jahre nach Beendigung des 2. Weltkriegs, mithin zu einer Zeit, als die Mehrheit des deutschen Volkes sich mit England zu einer gemeinsamen Front gegen die Sowjetunion verbündet hatte. Toynbee befaßt sich mit der Zeitspanne vom 1. März bis zum 3. September 1939. Ihm stand eine riesige Menge Material zur Verfügung, das Fraser in den Jahren 1944 und 1945 noch nicht zugänglich war.
Auch stand er unter keinerlei Zwang, Propaganda für einen Krieg treiben zu müssen, der viele Jahre zurück lag. Trotzdem ist seine Darstellung tendenziöser und einseitiger als Frasers 1945 erschienene Arbeit. Fraser hat zumindest versucht, den betäubten und geschlagenen Deutschen seine Version glaubwürdig zu machen.
Toynbee dagegen vertrat noch im Jahre 1958 Ansichten, die intelligenten deutschen Lesern aller politischen Richtungen geradezu lächerlich vorkommen mußten. Daraus läßt sich nur der eine Schluß ziehen, daß Toynbees Werk jener neuen Hetzkampagne zu dienen hatte, die das englische Volk gegen Deutschland aufwiegeln sollte. Die verheerende Wirkung einer solchen Kampagne auf die Nationen der westlichen Welt braucht wohl kaum hervorgehoben zu werden.
Es läßt sich keine bessere Einführung in die vorliegende Arbeit über die Ursachen und Urheber des letzten europäischen Krieges denken als die Wiedergabe der wichtigsten Gedanken in diesem Essay von Toynbee.
Das bedeutet nicht, daß hier der Versuch gemacht wird, Toynbees Thesen jedesmal entsprechende Erläuterungen hinzuzufügen, denn sie sind so unmißverständlich, daß von ihnen seine Absicht viel beredter zum Ausdruck gebracht wird als durch irgendwelche Kommentare. Wir reihen daher Toynbees Grundgedanken in knapper Zusammenfassung aneinander.
1. Der deutsche Führer wollte den Erdball erobern. Ihm dabei zur Seite zu stehen, war ein „abscheuliches Vergehen“ (heinous offence) des deutschen Volkes.
2. Es war ein wirkliches Wunder, daß Deutschland nach den drastischen Friedensverträgen von 1919 nicht für viele Jahrzehnte verkrüppelt blieb, sondern daß es Hitler gelang, die deutsche Nation wieder aufzurichten.
3. Hitler war ein unzufriedener Mensch. Ihm fehlte im Unterschied zu Bismarck das Gefühl für die Grenzen, an denen man Halt zu machen hat.
4. Als Hitler sich einmal mit dem Kommunismus kritisch auseinandersetzte, sagte er, daß Deutschland — anders als das hungernde Rußland — mit den Bodenschätzen der Ukraine und des Urals umgehen und in Reichtum geradezu schwimmen würde. Toynbee galt diese Äußerung als der Beweis für Hitlers unabänderliches Ziel, den Ural zu erobern.
5. 1934-1939 waren „die letzten fünf Jahre, bevor Deutschland den 2. Weltkrieg begann“.
6. Im Jahre 1939 waren die westlichen Nationen „durchaus berechtigt“, Deutschland mehr zu fürchten als die Sowjetunion. Die Russen verfolgten im Gegensatz zu Deutschland eine streng defensive Politik ohne räuberische Ziele.
7. Hitlers Protektoratsvertrag mit der tschechischen Regierung im März 1939 war „der Anlaß zu schwerer Sorge für alle übrigen auf der Welt“. Es war „die deutliche Ouvertüre“ zum 2. Weltkrieg.
8. Hitler hegte nach dem März 1939 feindselige Pläne außer gegen die Sowjetunion auch gegen viele andere Länder. Er bot zwar eine Garantie der bestehenden polnischen Grenzen an, tat dies jedoch nur aus taktischen Gründen, um seine Annektionsgelüste zu verschleiern.
9. Hitler sprach sich für die Rückkehr der Freien Stadt Danzig zu Deutschland aus. Dieser Hafen war für Polen fast so wichtig wie Gdingen. „Käme Danzig wieder zu Deutschland, so hätte Polen keinerlei Zugang mehr zum Meer“.
10. Die Sowjetunion war ein besserer Nachbar Polens als Deutschland. Ein „polnischer Bismarck“ nach dem 1. Weltkrieg hätte die polnischen Ostprovinzen Rußland überlassen und sich der russischen Waffenhilfe anvertraut.
11. Im Jahre 1939 war Hitlers Gesinnung gegenüber Frankreich freundlicher als 1924, als er „Mein Kampf“ schrieb. Trotzdem bestand keine Hoffnung auf eine deutsch-französische Freundschaft. Frankreich hatte allen Grund, im Frühjahr 1939 einen deutschen Überraschungsangriff zu fürchten.
12. Hitler war ein großer Bewunderer des britischen Empires; dennoch betrachtete er Großbritannien als einen seiner Hauptfeinde. Die britischen Führer versäumten es nach der Münchener Konferenz, den tschechischen Staat zu garantieren. Hitlers Tschechenpolitik im März 1939 war eine Bedrohung der Freiheit und Unabhängigkeit des britischen Empires. Halifax‘ antideutsche Politik nach dem März 1939 dagegen war eine „gesunde englische Reaktion“.
13. Hitler brauchte den Krieg, um politische und wirtschaftliche Katastrophen zu verhindern, die sonst unvermeidlich gewesen wären.
14. Die britische Bündnispolitik war defensiv und Hitler „wußte genau, daß Deutschland von niemand bedroht wurde“.
15. Deutschland war sittlich und geistig um viele Jahrhunderte hinter der gebildeten britischen Nation zurück. Die Engländer konnten es nur schwer verstehen, wie Deutschland „in die Hände Hitlers und seiner Verbrecherbande geraten konnte“.
16. Im September 1939 gab es keine Kriegsschuldfrage. Hitler hatte „die schwarze Flagge an Deutschlands Großmast gehisst und Chamberlain nagelte sie dort fest“.
17. Deutschlands Schuld wurde durch seine militärische Niederlage bewiesen. England zahlte einen hohen Preis „für die Rechtfertigung seiner Unschuld“.
18. Chamberlain und seine Kollegen waren nicht die richtigen Gegenspieler für Hitler. Dazu waren sie zu sittsam. Chamberlain war Unitarier, Sir John Simon Kongregationalist, Hoare und Halifax gehörten zur anglikanischen Hochkirche. Sie waren „hochgesinnte Männer, die viel Zeit darauf verwandt hatten, im Dschungel der internationalen Machtpolitik ethische Prinzipien in der politischen Praxis zu verwirklichen “. Sie waren die Nachkommen jener „Männer mit Grundsätzen“, die 1815 in Wien und 1919 in Versailles Frieden geschlossen hatten.
19. Chamberlain näherte sich Hitler nach dem März 1939 wie ein Mann, der einem Tiger eine Mohrrübe hinhält.
20. Die britischen Führer vom März 1939 bis zum 10. Mai 1940 verfolgten eine milde Politik, die England an den Rand des Abgrundes brachte.
21. Der britische Staat ließ sich aufhalten durch „das Zugochsentempo“, mit dem Chamberlain die Aufrüstung anstrebte. Chamberlain wurde durch das Mißtrauen der Sowjetunion und sein Wohlwollen gegenüber Hitler gehindert.
22. Der deutsche Führer war viele Jahre hindurch eine tödliche Bedrohung für Großbritannien, aber „wenige außer Churchill besaßen die Weisheit, diese furchtbare Wahrheit zu sehen“.
Soweit Toynbees Thesen.
Die im Folgenden vorgelegte geschichtswissenschaftliche Untersuchung kommt zu wesentlich anderen Ergebnissen, die sich von den Auffassungen Toynbees sehr erheblich unterscheiden.
Erstes Kapitel DER NEUE POLNISCHE STAAT
Polen im 1. Weltkrieg
Der 1. Weltkrieg brach im August 1914 aus, nachdem Russland mit Unterstützung Englands und Frankreichs die Generalmobilmachung seiner Armeen gegen Deutschland und Österreich-Ungarn befohlen hatte. Die Russen waren entschlossen, Serbien gegen Österreich-Ungarn in dem Konflikt beizustehen, den die Ermordung des österreichisch-ungarischen Thronfolgers und seiner Gemahlin durch serbische Verschwörer zur Folge hatte.
-Die russischen Mobilmachungspläne sahen den gleichzeitigen Angriff gegen die Deutschen und Österreich-Ungarn vor.
-Poincarö und Viviani, die französischen Regierungsoberhäupter, erblickten darin die Gelegenheit, Deutschland in einen Konflikt zu verwickeln, weil sie sich davon eine Rückeroberung Elsaß-Lothringens versprachen.
-Sir Edward Grey und die Mehrheit der englischen Regierung warteten auf die Möglichkeit, Kriegsbeute in Deutschland zu machen und sich eines angeblich gefährlichen Rivalen zu entledigen.
-Österreich-Ungarn wollte seine Sicherheit gegenüber den serbischen Herausforderungen wahren.
-Die deutsche Führung sah dagegen dem Krieg als einer höchst unwillkommenen Entwicklung nur sehr zögernd entgegen.
Durch sein Bündnis mit England und Frankreich gelang es Rußland, die polnische Frage bis zur russischen Revolution 1917 aus dem Spiel der alliierten Diplomatie auszuklammern. Ein russischer Aufruf vom 18, August 1914 bot den Polen leere Versprechungen, wenn sie den Krieg gegen Deutschland unterstützen würden, enthielt aber keinerlei bindende Zusicherungen.
Dmowski begab sich im November 1915 nach London, um seine Beziehungen zur britischen und französischen Regierung zu vertiefen, er stützte sich jedoch auf eine enge Zusammenarbeit mit Alexander lswolski, dem russischen Botschafter in Frankreich und wichtigsten Diplomaten im Ausland überhaupt. Dmowskis Programm forderte ein erweitertes autonomes polnisches Gebiet innerhalb Rußlands. Seine Tätigkeit wurde von Russland mit Wohlwollen betrachtet, aber im Apil 1916 berichtete lswolski dem Außenminister Sergej Sasonow, „daß Dmowski in der Erörterung bestimmter Aussichten in der polnischen Frage zu weit gegangen sei“.
Mittlerweile hatte Pilsudskt mit Erfolg Widerstand gegen die Versuche des österreichischen Kriegsministeriums geleistet, seine Kader ihres Sonderstatus zu entkleiden, als offenbar wurde, dass sie keine Anziehungskraft für die Polen jenseits der russischen Grenze hatten.
Die Sorge für das Beibehalten des Sonderstatus wurde einem polnischen National-Oberausschuss übertragen (Naczelnego Komitetu Narodowego). Es war eine heikle Lage, da viele der galizischen Polen sich nach Kriegsbeginn als prorussisch erwiesen und die Gefolgschaft Pilsudskis ablehnten. Sie rechneten mit einem Sieg Russlands und fürchteten, dass man sie danach zwar als von Österreich Eingezogene dulden, sie aber verfolgen würde, wenn sie unter Pilsudski gedient hatten. So kam es, dass nur einige tausend Soldaten unter Pilsudski und seinen Freunden kämpften. Die überwältigende Mehrheit aller ehemaligen polnischen Soldaten unterstellte sich der russischen Führung.
Beim Ausbruch des Krieges flohen zahlreiche junge Polen aus Galizien zu den Russen, um dem Wehrdienst bei den Österreichern wie auch bei Pilsudski zu entgehen. So war Pilsudskis Einfluß auf den Ausgang des Krieges gegen Rußland nur von geringer Bedeutung…

Józef Piłsudski war ein polnischer Militär und Politiker. Er kämpfte gegen die russische Herrschaft in Polen und war später Marschall der Zweiten Polnischen Republik. Von 1926 bis zu seinem Tod 1935 regierte er de facto diktatorisch.
… Trotzdem hatte sein Ansehen in der polnischen Öffentlichkeit außerordentlich zugenommen und was einzelne Polen auch immer von ihm halten mochten, es gelang ihm, sich dieses Ansehen zu erhalten.
Am 5. November 1916 proklamierte einem früheren Abkommen zwischen Deutschland und Österreich-Ungarn entsprechend General von Beseler, als Gouverneur des von den Deutschen besetzten Polens, die Wiederherstellung der polnischen Unabhängigkeit.
Zu dieser Proklamierung spielte eine deutsche Militärkapelle die strahlend überschwengliche Nationalhymne aus der napoleonischen Zeit: „Noch ist Polen nicht verloren“ (Jeszcc Polska nie Zginela!) Die polnische Unabhängigkeit konnte dank der deutschen Siege über Russland vom Jahre 1915 wiederhergestellt werden. Zwangen diese doch die Russen, den größten Teil des polnischen Territoriums einschließlich des Österreich in den ersten Kriegsmonaten abgenommenen Gebietes zu räumen. Pilsudski hatte allen Grund, diesen deutschen Schritt zu begrüßen, obwohl er nicht nachließ, auf die schliessliche Niederlage Deutschlands zu hoffen, um Polen von jeglichem Einfluss Deutschlands zu befreien und es auf dessen Kosten zu vergrößern.
Am 6. Dezember 1916 wurde ein polnischer Staatsrat gebildet, der zum ersten Mal am 14. Januar 1917 zusammentrat. Die Stellung dieses Gremiums war während des Krieges lediglich eine beratende und beschränkte sich auf die Zusammenarbeit mit den Besatzungsbehörden. Die Fortführung des Krieges hatte vor allen anderen Erwägungen den Vorrang. Dennoch wurden den Polen für die Zeit von September 1917 bis zum Kriegsende eine Reihe bedeutender Rechte zugestanden. Dem Staatsrat wurde die Verwaltung der Gerichtsbarkeit, ebenso das polnische Erziehungswesen übertragen, bis schließlich sein Einfluss sich auf alle Vorgänge im Lande ausdehnte.
Im Herbst 1917 wurde der Rat umgebildet und am 14. Oktober setzte man einen Kronrat in der Erwartung ein, dass Polen ein mit der deutschen und österreichisch-ungarischen Monarchie verbündetes eigenständiges Königreich bilden würden. Die deutsche Unabhängigkeitspolitik wurde von den Polen überall als große Hilfe für die polnische Sache anerkannt. Roman Dmowski, obwohl nie ein Freund der Deutschen, hat dies sehr deutlich in seinem Buch über die Vorgänge in dieser Zeitspanne ausgedrückt.
Indessen planten die Unterhändler der westlichen Alliierten, die deutsche Unabhängigkeitspolitik noch im Sommer 1917 zunichte zumachen und Österreich-Ungarn das ganze Polen anzubieten, wenn sie dadurch die Mittelmächte spalten und einen Separatfrieden mit den Habsburgern sichern konnten.
Doch die Deutschen konnten im Januar 1917, als die Vereinigten Staaten sich noch neutral verhielten, Präsident Wilson versichern, dass sie keine Gebietsansprüche an den Westen hätten und sich für die Unabhängigkeit Polens einsetzen wollten.
Am 22. Januar 1917 hielt Präsident Wilson eine Rede, in der er die Bedeutung eines Zugangs zum Meer für die Polen hervorhob, aber James Gerard, der amerikanische Botschafter in Deutschland, bedeutete dem Kanzler Bethmann-Hollweg, Wilson wünsche es nicht, daß irgendein deutscher Ostseehafen aus dem deutschen Herrschaftsbereich herausgelöst werde.
Es überrascht daher keineswegs, dass das Wilson-Programm in den Vorstellungen der Deutschen vor und nach dem Waffenstillstand von 1918 zwar einen Zugang zum Meer für Polen vorsah, aber nur in Gestalt eines Freihafens und nicht in der Bildung einer oder mehrerer Korridore zur See durch deutsches Land hindurch. Deutschland erhob keinen Widerspruch, als der polnische Staatsrat in Warschau ein Glückwunsch-Telegramm an Wilson für seine Rede vom 22. Januar sandte, in der Wilson seine Polenpolitik dargelegt hatte. Sie bildete später den dreizehnten seiner berühmten vierzehn Punkte.
Die russische provisorische Regierung befasste sich in einem Bericht vom 29. März 1917, mit der Frage der polnischen Unabhängigkeit, hob dann jedoch die Notwendigkeit eines ständigen russisch-polnischen „Bündnisses“ mit besonderen „Garantien“ als ‚conditio sine qua non‘ (unabdingbare Voraussetzung) hervor.
Arthur James Balfour, der Führer der Konservativen in der britischen Koalitionsregierung, stellte sich hinter den russischen Vorschlag, obwohl er wusste, dass die Russen ein autonomes Polen im Sinn hatten. Dmowskis Echo auf die russische Märzrevolution war die Befürwortung eines völlig unabhängigen Polens von 518000 Quadratkilometern, also etwa so groß wie das Deutsche Kaiserreich, und er versuchte, die in England und Frankreich gegen die polnische Unabhängigkeit erhobenen Argumente zu widerlegen.
Zu dieser Zeit war Pilsudski damit beschäftigt, seine Politik der Unterstützung Deutschlands auf die Politik der westlichen Alliierten umzustellen. Er forderte eine völlig unabhängige polnische Nationalarmee vor dem Ende des Krieges und die unverzügliche Lösung aller Bindungen, die Polen von den Mittelmächten abhängig machten. Es war ihm klar, dass die Erfüllung dieser Forderungen zu dem kritischen Zeitpunkt, den der Krieg bis zum Sommer 1917 erreicht hatte, unmöglich war. Das Schlagwort seiner Anhänger war die Zurückweisung jeglichen Nachgebens:
„Keine Regierung ohne Armee und niemals eine Armee ohne Pilsudski.“
Pilsudski war Wehrminister im polnischen Staatsrat, trat jedoch am 2. Juli 1917 zurück, als Deutschland und Österreich-Ungarn seine Forderungen ablehnten.
Bewusst provozierte er die Deutschen so lange, bis sie ihn festnahmen und ihn für die Dauer des Krieges, zusammen mit seinem engsten militärischen Mitarbeiter, Kasimicrz Sosnkowski, in Magdeburg in angemessener Form internierten. Er war davon überzeugt, dass er nur auf diese Weise verhindern konnte, in den Augen der polnischen Öffentlichkeit als Handlanger der Deutschen zu gelten. Seine Internierung erschwerte es seinen Gegnern in Polen, ihm nachzusagen, dass er lediglich ein Werkzeug der deutschen Politik gewesen sei. Sehr viel weniger kümmerte es ihn, dass diese Anschuldigung trotz seiner Haft während der nächsten Monate und Jahre in den westlichen Ländern erhoben wurde.
Allerdings wurde Pilsudskis Stellung in Polen dadurch gefährdet, dass unter einem Nationalen Polnischen Wehrausschuss selbständige polnische Streitkräfte in Russland nach der Revolution aufgestellt wurden. Diese Truppen standen unter dem Einfluss Roman Dmowskis und seiner Nationaldemokraten.
Der Frieden von Brest-Litowsk zwischen Russland und Deutschland im März 1918 machte dieser Entwicklung ein Ende, und bald begannen die polnischen Truppen, sich den Deutschen zu ergeben. Der Triumph der Bolschewiken und der Frieden mit Deutschland war ein schwerer Schlag gegen die Russland-freundliche Doktrin Dmowskis.
Deutschlands Übergabe des kongress-polnischen Chelm-Gebiets an die Ukraine im März 1918 in Brest-Litowsk traf das Ansehen des polnischen Kronrats vernichtend und bahnte den Weg zur Bildung einer ganz neuen Regierung, als Deutschland im November 1918 unter der Revolution und seiner Niederlage zusammenbrach.
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